Liebe Freunde und Förderer der Partnerschaft mit der Herz-Jesu-Gemeinde in Nova Iguaçu,
„Niemand ist allein so stark wie wir alle zusammen.“
In der Rückschau betrachtet war das Jahr 2022 ein bewegtes und bewegendes Jahr. Der Jahreswechsel 2021/22 war noch von Unsicherheiten bezüglich der Corona-Pandemie bestimmt. Glücklicherweise normalisierte sich der Alltag zunehmend. So konnte ein Begegnungsprogramm zur Feier des 30. Geburtstags der deutschen Avicres in diesem Sommer ebenso geplant werden wie eine Reise nach Brasilien im Spätherbst.
Den Monat August verbrachten Martiliana, die Vorsitzende der Avicres in Nova Iguaçu, und ihr Kollege Alberto bei befreundeten Gemeinden und Organisationen in den Bistümern Paderborn und Münster. Anfang August konnte die Mariengemeinde sie hier in Ahaus begrüßen, zusammen mit der Schülerin Maria Fernanda, die uns mit ihrer schönen Gesangsstimme erfreute. Sie nahmen am sonntäglichen Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer St. Jürgens teil. Anschließend lud der Arbeitskreis Nova Iguaçu in die ehemalige Kaplanei zu einem Treffen ein, bei dem die Gäste ausführlich über den Alltag der Avicres und die Herausforderungen der Gegenwart berichteten.
Schon in der zweiten Novemberhälfte gab es für mich ein Wiedersehen mit den Freundinnen und Freunden in Nova Iguaçu. Zusammen mit zwei deutschen Avicres-Mitgliedern aus Münster und Rheda-Wiedenbrück erlebte ich zwei Wochen der Begegnungen, reichlich ausgefüllt mit Kennen-lernen, Wiedersehen und zu Herzen gehenden Empfängen, besonders in der Partnergemeinde Sagrado Coração de Jesus und in der Kindertagesstätte.
Die Leiterin der Crèche schilderte mir eindringlich die schwierige Lage, in der sich viele Familien und insbesondere die Kinder in der Favela Caonze befinden. Tagtäglich von Bedrohung und Gewalt betroffen, zeigen sich nicht wenige von ihnen verstört oder ängstlich. Die Psychologin aus dem Team der Avicres ist mehr denn je gefragt; Sozialarbeiterin und Germete-Schwestern sind mit der Familienpastoral ebenfalls regelmäßig vor Ort. Umso schöner, dass mit Hilfe einer sehr großzügigen Privatspende aus Ahaus das Spielgelände auf der Terrasse neu mit Geräten bestückt werden konnte. Der ausgelassene Jubel der Kinder spricht für sich. - So liegen Sorgen und Freude dicht beieinander.
Ähnlich wurde mir die Situation in der Herz-Jesu-Gemeinde von Pfarrer Milton, dem Pfarrsekretär und den Ehrenamtlichen geschildert. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie lasten Armut und Arbeitslosigkeit auf der Gemeinde und der Gesellschaft, ebenso wie die Folgen von schweren Unwettern in den letzten Monaten.
Anhand von Fotos erfuhr ich von zahlreichen Initiativen und Aktivitäten in der Gemeinde. Die Spende, die ich im Namen der Ahauser Handarbeitsgruppe überreichen konnte, wurde mit großer Dankbarkeit angenommen. Mit dieser Unterstützung kann Material eingekauft werden, aus dem Frauen aus mehreren Gemeinden Kleidung für Bedürftige in Handarbeit herstellen.
Jeden Monat kochen einmal Ehrenamtliche eine warme Mahlzeit für ca. 130 Personen, die auf der Straße leben. Darüber hinaus bekommen zehn besonders bedürftige Familien regelmäßig Nahrungsmittelpakete und bei Bedarf Kleiderspenden.
Zu meiner großen Freude konnte ich auch die Kapelle Nossa Senhora Aparecida sehen. Die Ehrenamtlichen geben nicht auf, obwohl der Zugang zur Kirche nicht immer sicher ist.
Der Pfarrer und mit ihm zahlreiche Gemeindemitglieder lassen viele Grüße an die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt Ahaus übermitteln. Sie alle, nicht zuletzt Pfarrer Stefan Jürgens, seien jederzeit in Nova Iguaçu herzlich willkommen.
So konnten zur Freude und Zufriedenheit vieler im zu Ende gehenden Jahr die Beziehungen zu unseren Freunden und Freundinnen in Brasilien erneuert und gefestigt werden. Das Motto der brasilianischen AVICRES zu ihrem 30. Geburtstag gilt weiterhin:
„Wir bleiben verbunden“.
Mehr Bilder und Informationen über die Begegnungen in der Kindertagesstätte und der Herz-Jesu-Gemeinde wird es in einer Abendveranstaltung geben. Die Einladung hierzu folgt demnächst.
Die Aktiven des Arbeitskreises Nova Iguaçu grüßen Sie sehr herzlich, wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2023!
(MSchm)