19.11.2020
„Wir müssen den Mahner in die Kirche holen.“
So leitete Pfarrer Stefan Jürgens den gemeinsamen Gottesdienst zum Buß- und Bettag ein. Er bedauerte, dass der Gottesdienst nicht draußen am Mahner, sondern in der Kirche stattfinden musste.
„Die Figur vor der Kirche hat zwei Hände. Die eine Hand“, so der Pfarrer, „zeigt nach unten beschützend für die Kleinen, die andere weist mahnend und abwehrend nach oben, schützend vor der Kirche.“ Das sei auch nötig, denn die Kirche werde immer häufiger
angegriffen, vor allem, wenn sie sich politisch engagiert.
Traditionell ist der Buß- und Bettag für evangelische Christinnen und Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im persönlichen und gesellschaftlichen Leben. In Ahaus wird er in diesem Jahr erstmals ökumenisch begangen.
Ein Bläserkreis aus der evangelischen Gemeinde sorgte für die musikalische Begleitung.
Zu der Lesung des Tages (Jesaja 1, 10-18) wurden kurze Statements von Frauen aus beiden Gemeinden vorgetragen. Anschließend legten Pfarrer Glos und Pfarrer Jürgens den Text aus. Was bedeutet Jesajas Ermahnung für uns heute?
Jesaja ermahnt die Bürger von Sodom und Gomorra, sich nicht mit Riten und Gesetzestreue bewenden zu lassen. „Nutzlose Gaben und Räucheropfer“ sind Gott ein Gräuel.
Wenn auch wir nicht mehr tun, als schöne Bräuche zu pflegen und regelmäßig zur Kirche zu gehen, gilt die Ermahnung auch für uns heute:
„Lernt, Gutes zu tun! Sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen!