Father Uche macht sein Versprechen wahr

Foto: R. Schmitz

Foto: R. Schmitz

Anlässlich der Spendenübergabe für das Schulprojekt in Opi/Nigeria hatte Father Uche mitteilen lassen, dass er bei einem Deutschlandaufenthalt die Schülerinnen und Schüler der Josefschule besuchen würde. Dieses Versprechen löste er in der vergangenen Woche ein.

owohl in Graes als auch in Ahaus wurde er von den Kindern mit Spannung erwartet, denn keines von ihnen kannte Father Uche bislang persönlich. Trotzdem waren sie in den vergangenen Jahren zugunsten des Schulprojektes in Nigeria immer mit großem Einsatz beim Sponsorenlauf gestartet. Nun ergriffen sie die Gelegenheit, ihm Fragen zu stellen, und alle wurden geduldig beantwortet. Darüber hinaus erlernten sie -angeleitet von Hermann Volmer-, einem Freund von Father Uche, ein afrikanisches Lied und wer Lust hatte, tanzte dazu. Eine fröhliche Stimmung lag über diesem Kennenlernen und sicher wird diese Begegnung Kindern und Lehrer*innen noch lange im Gedächtnis bleiben.

Aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler durften sich über eine Begegnung mit Father Uche freuen, auch viele ‚alte‘ Bekannte aus der Zeit, als dieser Kaplan in St. Marien war, wollten ihn gerne wiedersehen. Sie nahmen eine Einladung in den Mariensaal wahr, wo Father Uche sie bereits erwartete. Erinnerungen und Neuigkeiten wurden in persönlichen Gesprächen schon vor der eigentlichen Versammlung ausgetauscht.

Auch Pfarrer Jürgens schaute kurz herein. Er begrüßte den Gast herzlich und hieß ihn willkommen.

Marlies Büning eröffnete dann das Treffen mit einem kurzen Rückblick. Die Zeit von Father Uche als Kaplan in Ahaus führte 2007 an der Marienschule in Graes zu der Idee, Kindern in Nigeria den Zugang zu einer guten Bildung zu ermöglichen. Es war der Start zu einem Sponsorenlauf, der seitdem jährlich sehr erfolgreich durchgeführt wird.  Seit einigen Jahren beteiligt sich auch die Josefschule in Ahaus daran.  Das Schulprojekt in Opi ist nun bereits sehr weit fortgeschritten. Aufgrund des guten Rufes wird die Schule sehr gut angenommen. Derzeit wird an einem Internat gebaut mit dem Ziel, Kindern eine verlässliche Betreuung zu geben, die weit entfernt wohnen und deren häusliche Verhältnisse ein gutes Lernen nicht gewährleisten.

Anschließend informierte Father über die Situation in seiner Heimat. Er bedauerte und ‚schäme sich dafür‘, dass viele Menschen in Nigeria überwiegend in Armut leben, obwohl das Land reich ist an Bodenschätzen. Nach wie vor aber seien Korruption und Ungerechtigkeit ein großes Thema - daran habe sich auch seit der letzten Wahl nichts geändert. Derzeit jedoch würden die Menschen mit großer Hoffnung auf die Präsidentschaftswahl blicken, die im nächsten Februar ansteht. Wie aber eine ordnungsgemäße Wahl stattfinden könne, sei noch sehr unsicher.

Father Uche berichtete dann noch von der Arbeit der Caritas in Nigeria, deren Direktor er ist. Deren Sorge gelte den ganz armen Menschen am Rande der Gesellschaft. Hier nannte er besonders die Gruppe der Flüchtlinge, die in den Ländern Europas weder ein Asyl noch eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten und nach Nigeria zurückkehren müssen. Diese aufzubauen und ihnen eine neue Lebensperspektive zu geben, stelle eine enorme Herausforderung dar. Aber auch die Betreuung der Flüchtlinge aus dem Nachbarland Kamerun erfordere eine große Anstrengung.

Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Father Uche Fragen (z.B. zum synodalen Weg, zur Stellung der Frauen…). Es ergab sich eine rege Diskussion, und Father Uche legte in der ihm eigenen offenen, ehrlichen und lebhaften Art seine Sicht auf die angesprochenen Themen dar. Insgesamt war es ein gelungener, sehr informativer Abend. Ein oft geäußerter Wunsch war, dass die Wiederholung eines Treffens nicht wieder sechs Jahre auf sich warten lassen möge.

Anzumerken bleibt noch, dass Anfang nächster Woche noch einige Bilder vom Besuch Father Uches und auch von den derzeitigen Arbeiten an der Schule in der Gemeinde von Pfarrer John unter der Rubrik ‚Engagiert und Motiviert/Eine Welt/Freundeskreis Nigeria‘ eingestellt werden. Wer zu den einzelnen Projekten gerne etwas spenden möchte, findet dort auch die entsprechende Kontonummer.

 

(MB)