Lebensbank auf dem Friedhof

Ökumenisches Projekt lädt jeden Montag zum Gespräch und zur Begegnung ein.

Auf dem Bild: Hermann Terhalle, Hilke Bramkamp-Goos und Josef Korthues (hinten von links) sowie Susanne Eichholz, Rita Stockheim, Annette Felscher und Elisabeth Bergmann (vorne von links) freuen sich auf viele Gespräche. Auf dem Foto fehlen Mechthild Jeschar und Carola Beike.

Foto: Sven Asmuss, Münsterland Zeitung

Gespräche und Beratung in allen Lebenslagen, das ist es, was die Lebensbank-AG mit ihrer Lebensbank auf dem Ahauser Friedhof anbieten möchte. 

Einen besseren Platz hätten sich die Initiatoren der Lebensbank kaum aussuchen können. Am südlichen Ende des kommunalen Friedhofs in Ahaus, von der Kapelle in Richtung Adenauerring gehend, steht die Lebensbank. Dort gibt es ab Montag (4. Juli) regelmäßig ein offenes Gesprächsangebot.

„Es gibt Trauercafés, Trauerbegleitung und viele weitere Angebote. Dazu wollen wir keine Konkurrenz sein, sondern eher ein ergänzendes Angebot“, erläutert Gemeinde-Schwester Hilke Bramkamp-Goos von der evangelischen Christus-Kirchengemeinde.

 „Hier kann man hinkommen, wenn es einem nicht gut geht. Dazu muss man nicht zwingend um einen Angehörigen trauern, sondern es können auch andere Lebenslagen sein, über die man reden möchte“, ergänzt Diakon Josef Korthues von der Pfarrgemeinde St. Marien.

„Wir schaffen ein niedrigschwelliges Angebot, ohne Anmeldung und Verpflichtung“, so Bramkamp-Goos. „Hier geht es um zuhören, sich erinnern, sich trösten oder beraten lassen. Oder einfach nur darum, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Die natürliche Ruhe auf dem Friedhof bildet dafür das perfekte Umfeld.

Kirchennahe und Kirchenferne willkommen

Dabei ist den Initiatoren wichtig, dass es, obwohl von den beiden großen Kirchen ins Leben gerufen, ein überkonfessionelles Angebot ist. „Bei uns sind kirchennahe und kirchenferne Menschen ebenso willkommen wie Menschen, die mit der Kirche gar nichts anfangen können“, so Hilke Bramkamp-Goos. Die Gespräche sollen dazu beitragen, dass man wieder mit mehr Kraft und Lust durch das Leben geht.

Die Mitglieder der „AG Lebensbank“ sind allesamt geschult und bringen viel Erfahrung auf diesem Sektor mit. Sie unterliegen selbstverständlich einer Schweigepflicht und werden kontinuierlich weiter fortgebildet.

Wer außerhalb der angegebenen Zeiten Gesprächsbedarf hat, findet an der Bank ein Schild mit Kontaktdaten und einer Telefonnummer. Hier können weitere Termine vereinbart werden. Einige der Mitglieder der Lebensbank-AG wohnen in der näheren Umgebung des Friedhofes und können zeitnah vor Ort sein.

MLZ