Resolution des Pfarreirates zur Haltung zur Atomenergie

Die Stellungnahme des Pfarrgemeinderates von 1997 wurde durch den Pfarreirat aktualisiert.

 

Der Pfarreirat hat am 24. Januar 2024 die Resolution zur Haltung zur Atomenergie des Pfarrgemeinderates vom 24. Juni 1997 wie folgt aktualisiert: 

Christinnen und Christen suchen nach einer verantwortlichen Haltung zur Atomenergie, denn dabei sind Fragen der Schöpfung, des Lebens und der Zukunft berührt. Mit Respekt vor den Christen und Christinnen, die die friedliche Nutzung von Atomenergie für verantwortbar und die Risiken für vertretbar halten, bezieht der Pfarreirat folgende Position:

1. Unsere Gesellschaft leistet sich einen Energieverbrauch, den sie sich verantwortlich nicht leisten kann.

2. Politische Entscheidungen der Vergangenheit waren eine Antwort auf die Bedürfnisse von Menschen, die „immer mehr“ wollten: Energie, materiellen Wohlstand, Konsum...

3. Atomenergie ist – wegen der unvergleichbar schweren Folgen eines Unfalls und der Jahrtausende langen Halbwertszeit von radioaktiver Strahlung – nur verantwortbar, wenn Herstellung, Betrieb und Entsorgung technisch absolut sicher sind. Absolut sichere Technik kann es nicht geben. Technik liegt immer in Menschenhand: Politische und menschliche Konstellationen können sich so verändern, dass die Sicherheitsgarantien gegenstandslos werden.

4. Atomenergie ist nach wie vor wegen vieler erstzunehmender Ängste und Erfahrungen gesamtgesellschaftlich nicht konsensfähig. Der politisch bereits beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie muss weiterhin gelten.

5. Unsere und nachfolgende Generationen haben die Verantwortung zu übernehmen für politische und gesellschaftliche Entscheidungen der Vergangenheit und Gegenwart; anfallender Atommüll muss also sicher gelagert, unnötige Transporte müssen vermieden werden.

6. Aus alldem fordern wir ein Endlager zu finden und bis dahin den Atommüll sicher in den bestehenden Zwischenlagern (einschließlich Jülich) zu deponieren (kein „Atomtransporttourismus“).

7. Der – selbstverständlich gewaltfreie – Widerstand gegen das Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus ergibt sich aus unseren nachfolgenden Positionen:

- Keine Atomtransporte von Jülich und Garching nach Ahaus durchzuführen.

- Das Zwischenlager ständig auf den höchstmöglichen Stand von Erkenntnis und Technik      

  zu bringen und zu halten.

8. Übergreifend gilt:  Ein sicheres Endlager zu finden ist die Verantwortung der Politik, unter Einbeziehung der Industrie und der Wissenschaft.

9. Darüber hinaus gilt unter Klimagesichtspunkten: Ein verantworteter Umgang mit Energie, bezogen auf alle Energieträger, ist die Sache aller.

Der Pfarrgemeinderat von St. Mariä Himmelfahrt am 24. Juni 1997.

Aktualisiert durch den Pfarreirat von St. Mariä Himmelfahrt am 24.01.2024.

 

Hier können Sie die Resolution des Pfarreirates downloaden. 

 

Gleichzeitig möchten wir auf die Stellungnahme der evangelischen Christus-Kirchengemeinde aufmerksam machen, die Sie hier downloaden können. 

 

(FÖ)